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Montagskaffee #4

Guten Morgen.

Der August ist traditionell Hochsaison der Festivals und darunter mag der geneigte Musikliebhaber durchaus seine ganz eigene Lieblingsmusik verstehen. Es ist daher auch gleichgültig, ob man sich den Elektrobeats beim Sonne-Mond-Sterne hingibt, in Bayreuth Wagneropern auf unbequemen alten Stühlen hört oder zum Komplettausrasten in ein kleines norddeutsches Dorf einfällt – nach Wacken. Das gleichnahmige Open Air ging am Wochenende klangvoll zum 25. Mal über die mittlerweile zahlreichen Bühnen und gab Peter Richter in der SZ Gelegenheit, lustvoll darüber zu sinnieren, dass sich Bayreuth und Wacken gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Gealterte Ikonen wie Lemmy Kilmister oder Ozzy Osbourne, die sich beide der 70 nähern, zeigen, dass Bier und Met mitnichten ein Jungbrunnen sind – und dass das überhaupt kein Grund ist, nicht trotzdem weiterzufeiern.

Wenn bei klassischen Werken alle Fakten beleuchtet und alle Inhalte interpretiert sind, bleibt oft nicht allzu viel Substantielles, über das es sich lohnen würde, eine Ausstellung zu konzipieren. Was also tun? Zahlenspiele bieten sich oft an, gerade wenn auch die zu betrachtende Person diesen nicht abgeneigt war. Und so zeigt das Bachhaus Eisenach zurzeit im 329. Jahr seit Johann Sebastian Bachs Geburt die Ausstellung „B+A+C+H = 14“ , über die Tim Caspar Boehme in der taz berichtet. Es würde mich nicht allzu sehr verwundern, wenn auch die Illuminaten irgendwo auftauchen.

Und dann reiht sich in die Liste Berliner Großbaustellen nun auch das Pergamonmuseum ein und schließt ab 29. September für (mindestens) fünf Jahre seine Türen, um Bauschäden und Schimmel zu beseitigen. Wer kann, sollte also noch einmal die Gelegenheit nutzen, die Reliefs des Pergamonaltars zu betrachten – wer weiß, wie lange man hier tatsächlich brauchen wird. Im Fertigstellen von Projekten sind die Berliner ja nicht allzu versiert.